Waldorfpädagogik
"Was wir für das Kind tun, das tun wir nicht nur für den Augenblick, sondern für das ganze Leben", Rudolf Steiner
Die Kraft des Rhythmus
Unser Kindergarten wird auf der Grundlage der Waldorfpädagogik geführt. So achten wir z.B. auf einen rhythmischen Tagesablauf, in dem freies Spiel und geführte Tätigkeiten wie z.B. Aquarellmalen, Eurythmie, Kneten, Brötchen backen, gemeinsame Mahlzeiten u.v.m. aufeinander folgen – wie einatmen und ausatmen.
Denn die Kinder gewinnen durch Wiederholungen im Lauf des Tages, der Woche und des Jahres Sicherheit. Auch das Leben in der relativ gleichbleibenden Gruppe mit festen Bezugspersonen vermittelt ihnen das Gefühl von Verlässlichkeit und Beständigkeit.
Im Laufe der Jahreszeiten
Die Jahreszeiten haben eine besondere Bedeutung für uns und wir begehen sie mit passenden Liedern, Reigen, Reimen, Geschichten, Puppenspielen und Tätigkeiten, ohne dass den Kindern der Inhalt intellektuell erklärt werden muss. Das Feiern der Jahresfeste wie z.B. Ostern, die Adventszeit und Weihnachten wiederholt sich in jedem Jahr, sodass die Kinder mit zunehmendem Alter alle Inhalte und Abläufe immer bewusster und immer wieder neu wahrnehmen.
Vorbild und Nachahmung
Ein wesentlicher Aspekt der Waldorfpädagogik im Kindergarten ist, dass Kinder weniger durch Erklären als vielmehr durch Nachahmung lernen. Daher bemühen wir uns, den Kindern das vorzuleben, was wir ihnen nahebringen möchten. Wir haben bewusst altersgemischte Gruppen, sodass die Kinder – insbesondere die jüngeren Kinder von den älteren – lernen können.
Spielen und Fördern
Im freien Spiel mit natürlichem Spielzeug und vielfältigen Materialien können die Kinder alleine oder zusammen mit anderen in ein Schaffen und Spielen eintauchen, bei dem sie ihre Fantasie entfalten, kreativ sind, neue Fähigkeiten entwickeln, Freunde gewinnen, Freude haben. Das pflegt ihre Sinne und ihre Wahrnehmung.
Kleine Künstler sind sie beim Aquarellmalen, Kneten mit Wachs, an der Werkbank, beim Filzen, Weben und in der Bewegung durch Eurythmie.
Sprachentwicklung und Sprachförderung geschieht durch gemeinsames tägliches Singen, Fingerspiele, Erzählen und Spielen von Märchen und Geschichten.
Die Kinder erlangen soziale Kompetenzen wie Teilen, aufeinander Rücksicht nehmen, sich gegenseitig helfen, Konflikte lösen und sich entschuldigen. Wir unterstützen und begleiten diese Prozesse aufmerksam und Impulse gebend.
Die Kindergartengemeinschaft ist also ein Spiegel der Gesellschaft im Kleinen. Für die gemeinsame Zeit gibt es daher sinnvolle Regeln, die den Kindern bei ihrer Entwicklung in diesem Umfeld helfen sollen.
Der Umgang mit Medien
Alles, was ein Kind tut, ist relevant für seine geistige, körperliche und seelische Entwicklung: vielfältige Bewegung, Entdecken, Untersuchen, Beobachten, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten, Mit- und Einfühlen, Denken, Sprechen und Handeln in der realen Welt sind erwiesenermaßen unersetzbar für ein gesundes Heranwachsen und eine gesunde Gehirnausbildung.
Das geschieht einmal wie von selbst durch den unbändigen Bewegungsdrang eines Kindes, dann maßgeblich durch freies Spielen und durch die Unterstützung im Kindergarten sowie durch Eltern und andere Bezugspersonen.
Damit die Kinder diese basalen Fähigkeiten ungestört entwickeln, und zwar in der Lebensphase, in der das am besten gelingen kann, setzen wir in unserem Kindergarten keine Medien ein. Dieser pädagogische Ansatz wird durch Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) aus dem Jahr 2019 bestätigt.
Stärkung einer umfassenden Gesundheit
Sich gesund zu entwickeln heißt für uns auch, den Kindern zu helfen, schwierige Lebenssituationen meistern zu lernen und ihnen über die Gemeinschaft ein Gefühl der Verbundenheit und Zugehörigkeit zu geben. Die Welt verstehen heißt, sie in ihren Zusammenhängen erkennen, Vertrauen in die eigenen wachsenden Kräfte und Fähigkeiten bekommen und die Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns, Fühlens und Denkens entdecken zu können. So fördern wir das, was die Kinder gesund erhält und stark macht.